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Ihr Horst Fleitmann
Ein Mensch hat lang sein Lebensfeld
Jahrein Jahraus recht gut bestellt;
Mit Zuversicht hat er's umsäumt,
und Liebe, die er sich erträumt.
Sät für sich Hoffnung, Glaube ein
auch Rosen für die Liebste sein.
Bald war er glücklich und sehr froh
und dachte, es blieb immer so.
Der Lebensacker gab viel her
doch wuchs im Lebensherbst nichts mehr.
Die Hoffnung, einst erblüht, wurd fahl,
der Glaube schwand auch manches Mal.
Einzig die Rose ganz allein,
konnte die beiden spät erfreun.
Als es dann stürmt und wettert draus,
trug er behutsam sie ins Haus.
Dort blüht sie weiter, unverzagt,
für Sie und ihn, die nun betagt.
Ihr fragt was beiden Alten bliebe?
Sie haben sich - und ihre Liebe.
Ein Herr ging dem Berufe nach,
tagtäglich, ehrlich, pünktlich, brav.
Sehr gern verkaufte er Avancen
durch das platzieren von Annoncen
in Zeitungen und Illustrierten,
für Waren die sonst schwer brillierten.
Für Reisen gar in ferne Lande,
bis an des Kontinentes Rande.
Für Fleisch, das, wenn's gut durchgegart,
dem Käufer fast das Kau'n erspart.
Für Pullis, Mieder, Hemden, Taschen,
für Groß und für Klein etwas zum Naschen.
Für Handys die fast alles machten,
bei Traurigkeit auch lauthals lachten.
Für Flachbildschirme, die von seitlich
nicht mehr erkennbar sind, wie greislich.
Für Nüsse, Blumenkohl und Eier...
Im Grund' war's stets die gleiche Leier.
Nun sieht der Herr im Arbeitsleben
dem letzten Arbeitstag entgegen
und fragt sich, ob das was er tat,
der Menschheit wohl gefallen hat.
Da schlägt die Zeitung er grad auf
und liest: komm kauf Mensch, kauf, kauf, kauf.
So lang er denkt war der Konsum
sein Lebenssinn und Optimum,
von dem, was er vom eignen Ich
erwarten kann, sagt er zu sich.
Und er erzählt, so hört man's heuer,
das Leben sei zu kurz und teuer.
Sehr spät wird es dem Herrn gewahr,
eines vergaß er offenbar.
Das, was das Leben sinnvoll macht:
Die Liebe. Diese große Macht.
Wer sie erfährt in seinem Leben,
dem wird sie ganz umsonst gegeben.
© Horst Fleitmann, 2018
Ich mag, was sehr fein ist,
mag Dich, weil Du mein bist,
mag Himmel mit Sternen
an Orten in Fernen,
wo Mond und auch Sonne
uns sahen mit Wonne
in Tälern und Klüften
wo wir uns gern Küssten.
Ich mag Deine Augen.
Sie machen mich glauben
dass nichts auf der Erde
wohl anders mal werde
als so wie es ist.
Ich mag wie Du bist.
Ich mag bei uns Alten
besonders die Falten
Denn jede der Deinen
zähl ich zu den Meinen.
Ich mag´s wenn Du da bist
und immer mir nah bist.
Ich mag Dich ich mag Dich
ich mag Dich … unsaglich.
© Horst Fleitmann, 2016
Frei nach Hoffmann von Fallersleben
Die Despoten hatten viel versprochen,
Doch das Halten schien nicht ihre Pflicht.
Haben an dem Volk so viel verbrochen,
Darum bleibt im eig'nen Land man nicht.
Flucht bleibt ihnen nur, bei Nacht und Tage,
Schweigen ist des Flüchtlings einzig Recht:
Untertanen ziemet keine Klage,
Und gehorchen muß dem Herrn der Knecht.
Wer berichtet wird gleich ausgewiesen,
Mehr als Recht gilt nun die Polizei.
Heute trifft es jenen, morgen diesen,
Volk und Redakteur sind vogelfrei.
Freiheit lebt halt nur im Liede,
Völkerrecht, es ist ein Märchen nur.
Nirgendwo hält sich ein langer Friede -
Wenn nur Willkür herrscht und die Zensur.
Darum zieh'n sie aus dem Vaterlande,
Kehren vielleicht nimmermehr zurück,
Suchen Freiheit jetzt an fremdem Strande -
Freiheit ist nur Leben, ist nur Glück.
Ein Mensch möcht' einem andern gerne,
der leider wohnt in weiter Ferne,
die Meinung blasen äußerst derb.
Nicht stubenrein, nein, ziemlich herb.
Er braucht dies Halali zum Kampf,
um abzulassen innren Dampf.
Doch leider fehlt ihm, welch ein Kummer,
Adresse und auch Fernsprechnummer.
Der Mensch verschiebt's Aufbrausen dann,
zunächst einmal bis irgendwann.
Aus irgendwann wird dann für immer,
schon bald erinnert er sich nimmer.
Ein Mensch der auch vergessen kann
ist seelisch komfortabel dran.
Nicht jedem ist er wohl beschieden,
ein gut vertäuter Seelenfrieden.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch wurde als A...Gesicht
bezeichnet. Das gehört sich nicht.
Er war lang' nicht gesprächsbereit,
bis dann kam die Gelegenheit,
wo er zum andern A...loch sagte,
weshalb man jeweils sich verklagte.
Der Richter doch wollt' seine Ruh',
ließ keine ihrer Klagen zu.
Die Streithähne vertrugen sich,
der Streit war, amtlich nun, vom Tisch.
Das A...Loch und das A...Gesicht die meinten später beide,
der Richter sei nicht ganz bei Trost und wohl eine A...Geige.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch mag Torten von Langnese
mit Tee oder "Kaffee au Lait"
Stachelbeer-, Kirsch-, Erdbeer- und Käse-
...tut auch der Magen oftmals weh.
Es wird geschlemmt mit Hochgenuss.
Er kann's sich leisten, Gott sei Dank.
Gepriesen sei der Überfluss
bei guten Speisen, bestem Trank.
Gleich morgen oder übermorgen
sagt er, wird wieder abgespeckt
Zunächst jedoch gilt's zu besorgen
ein Kästchen von dem Nuss-Konfekt.
Ein Viertele vom besten Wein,
bei Ente die, Honig-glasiert,
am Abend mit drei Knödeln fein
bei Freunden spät noch wird serviert.
Ein Absacker, vorm Schlafengehen
seit Jahren bei ihm Tradition,
dem kann kann der Mensch nicht widerstehen
Dann satt ins Bett... Jetzt schnarcht er schon.
Nachdem das erste Morgenrot
sein Licht wirft in den neuen Tag,
sieht man den Menschen, leider tot,
wie er im seidnen Bette lag.
© Horst Fleitmann, 2016
Manchmal möcht' man Amok laufen,
denn es ist zum Haare raufen,
wenn man hören muss und lesen:
Worte die noch nie gewesen.
Habt beim Lesen nur Geduld,
Wer LOLiert ist selber Schuld.
Keine Wegstabenverbuchsler!
Hier sind neue Wortgeburtsler:
Belfies sind, ich sag es barsch,
selbst gemachte Pics* vom Arsch.
Will man am Bad-Hair-Day den knipsen,
wird die Frisur wohl schräg sehr sitzen.
Wer die Erde möcht' behandeln
Muss zum Terrapeut sich wandeln.
Ein lauter Hund heißt Dezibell
PreLenz heißt's, kommt der Frühling schnell
Profichiller sind so Leute,
schonen ganztags ihre Häute.
Stockholn nennt man das Syndrom
soll ein Köter Stöckchen hol'n
Ein sehr schönes neues Wort
ist ist vielleicht Hartzvierkomfort
Sind sie leer, die Ämterkassen
kann man frier'n und hungern lassen.
Uhrensöhne weit und breit
achten stark auf Pünktlichkeit.
Rausländer sind arme Leute
Die man abschiebt meist noch Heute.
Lasst uns bei den Worten bleiben
die beim Sprechen, Lesen, Schreiben
Immer Usus bei uns waren.
Neuwortdeutsch könn' wir uns sparen.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch wacht auf am frühen Morgen
spürt gleich den Druck der vielen Sorgen.
Doch heut hat er für sich beschlossen:
trotz Sorgen, wird der Tag genossen.
Die sind ihm heute einerlei
Er kocht sich erst ein Frühstücksei,
trinkt den Kaffe mit voller Wonne
erfreut sich an der Morgensonne.
Der Mensch, hat so, genau genommen
Den Tag sehr sorgenfrei begonnen.
Damit´s so bis zum Abend bliebe
Schnitt ab er alle Sorgentriebe
vom eigenen Besorgnis-Baum.
Genützt hat´ s ihm am End´ wohl kaum
Der "Sorg-frei-Tag" war nur geborgt.
Gleich morgen wird erneut gesorgt.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch, der mal als A…Gesicht
bezeichnet wurd’ (zu Recht wohl nicht)
war lange nicht Gesprächsbereit
bis dann kam die Gelegenheit,
wo er zum Andern A…loch sagte,
weshalb man jeweils sich verklagte.
Der Richter doch wollt’ seine Ruh’,
ließ darum keine Klagen zu.
…Loch und …Gesicht meinten dann beide,
der Richter sei wohl eine …Geige.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch malt sich ein Bild vom Glück
wie er‘s sich vorstellt, Stück für Stück.
Verwendet Farben für viel Geld,
damit sein Glücksbild lange hält.
Auf bester Leinwand die er fand,
beginnt er‘s Werk mit sichrer Hand.
Ein erster Strich zeigt Heiterkeit,
mit einem Schimmer Bitterkeit,
viel Frohsinn, Arbeit und Humor.
Schon kommt ein wenig Glück hervor,
das, je nach Standpunkt, dann und wann,
hier groß erscheint, dort klein sein kann.
Er malt sehr lange an dem Bild
Weil‘s auch so manche Sehnsucht stillt.
Es wird gerahmt mit Toleranz,
sein Optimismus bringt den Glanz.
Der Nagel wo‘ s dran aufgehängt,
ist Aufmerksamkeit, die er schenkt.
Der Mensch malt so noch manches Jahr,
weil´s Glück nie ganz vollkommen war.
© Horst Fleitmann, 2016
Die Zeit... Sie rennt im Januar,
vor kurzem erst war´s Christkind da.
Es bringt herbei im Sauseschritt
den letzten Schnee der Februar mit,
Im Märzen kommt uns das Verlangen,
den ersten Sonn´ Schein einzufangen.
April oh graus, wie zeigt sich der,
geht meist mit Regen, Sturm einher.
Im Mai, sich allerlei bewegt,
in vielen Herzen Lieb´sich regt.
im Juni welkt der erste Krokus,
(nicht überall auf unsrem Globus).
Im Juli Urlaub, ist das Feinste.
Bis zum August reist auch der Kleinste.
September naht, die Schul´ beginnt...
...der schlimmste Monat für das Kind.
Oktober kommt, man weiß es nicht,
bringt Regen, manchmal Sonne mit.
Doch wenn man dann, tief im November,
Sich vorbereitet auf Dezember,
dann ist Sie gar nicht mehr so weit,
die lang ersehnte Weihnachtszeit...
Bis dann im Januar wieder rennt...
die Zeit... falls man sie nicht verpennt.
© Horst Fleitmann, 2002
Ein Mensch, als Simulant verschrien,
saß beim Psychiater in Stettin.
Nach dem Gespräch - die Diagnose:
"Sehr ausgeprägt - seine Psychose!"
Er müsse, sagte der Gelehrte,
ins LKH, ganz nah bei Schwerte!
Der Mann ging auf die Reise dann
im Eilzug mit der deutschen Bahn.
Doch kam er nie ins Krankenhaus,
denn plötzlich war sein Leben aus.
Er simulierte wie sich zeigte,
ein Leiden das zum Tode neigte.
© Horst Fleitmann
Aus der Sammlung Der kranke Mensch
Ein Mensch erarbeitet sich Geld,
von dem an jedem Monatsende
der Fiskus sehr viel einbehält,
und viele, viele andre Hände.
Da wär zunächst die Krankenkasse
dann noch die Arbeitsagentur
die Kirche will auch eine Masse
was macht die mit den Geldern nur?
Den Soli-Zuschlag für den Osten
bezahlt der Mensch seit vielen Jahren.
Man repariert, auf seine Kosten,
dort Straßen und baut Autobahnen.
Wenn er dann schaut bei seiner Bank
was ihm am Ende übrig bleibt,
wird dieser Mensch erst richtig krank,
was ihn zum Arzt letztendlich treibt.
Den Doktor zahlen Krankenkassen,
die alle selbst in großen Nöten.
Weshalb sie dann, gerechter maßen (?)
den Beitrags-Regelsatz erhöhten.
So dreht sich dann die Abzugsschraube,
die auf’s Gehalt des Menschen lauert.
Grad so, als ob man aus- ihn raube,
was das Finanzamt auch bedauert.
© Horst Fleitmann, 1995
Mir als Mann tut alles weh,
wenn ich laufe, gehe, steh,
wenn ich sitze oder liege,
vielleicht auch den Auftrag kriege,
abzutrocknen in der Küche,
streiken Nerven oder Psyche.
Soll ich Einkaufstüten tragen,
dreht sich mir sofort der Magen.
Auch das Ordnen von Papieren
schlägt bei mir gleich auf die Nieren,
würd gern helfen .... irgendwann,
nur nicht jetzt..... ich bin ein Mann.
© Horst Fleitmann, 2011
Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen
Bedenkt, dass jetzt ein kleiner Mensch blickt in den Weltenraum
und gleich dem kleinen Prinz sich wünscht, auf einen Stern, im Traum.
Bedenkt, dass dieses Kind, wie ihr, einmal erwachsen ist
und dass ein unerfüllter Traum, sich durch sein Leben frisst.
Bedenkt, dass grad vieltausendfach ein Kind das Licht der Welt erblickt
und dass das Land, in dem es lebt, ist eben grad im Krieg verstrickt.
Bedenkt, wie viele Mütter dort nach manchem bangen Jahr
erfahr‘n dass ihr geliebtes Kind im Krieg gestorben war.
Wer will erheben nun das Wort, will Frieden dem verwehren,
der‘s Land verlässt um einfach so, wie wir, nur möchte leben?
Bedenkt, wir haben‘s warm, sind satt, wir kämpfen nicht um‘s Brot
und wer skandiert „Ausländer raus“, sitzt mit in unsrem Boot.
Bedenkt, im Boot hat der nur Platz, der sich als Mensch jetzt zeigt.
Nicht der, der geistlos laut und dumm „weg mit den Moslems“ schreit.
Bedenkt, wir hatten das schon oft, den Kampf um Religionen.
Bezahlt haben millionenfach die Toten in Pogromen.
Können wir ganz einfach nicht auch diese Menschen lieben?
Ich denk, warum denn nicht... lasst es uns üben, üben, üben!
In Anlehnung an das wunderbare Gedicht "Bedenkt" des seligen Hans Dieter Hüsch
© Horst Fleitmann
Aus der Sammlung Nachdenkliches vom Menschen
Ein Mensch, genügsam, fröhlich, heiter
lebt sittsam und in gerader Bahn,
stört sich an nichts, lebt artig weiter,
so wie er’s immer schon getan.
Da wird, er kann es erst nicht glauben
sein andres Ich in ihm aktiv.
Des öft´ren tut´s den Schlaf ihm rauben.
Dies andre Ich sitzt ziemlich tief.
Nicht das es peinlich wär, gar lästig,
es tut nicht weh, es kost´ kein Geld.
Es überkommt ihn aber mächtig…
…das andre Ich, das ihm gefällt.
Es sagt das andre Ich nun häufig,
es hätt' bereits sehr oft gelebt
und dass, was wenigen geläufig,
es nunmehr zur Vollendung strebt.
Der Mensch betrachtet nun sein Leben,
sieht rings herum viel Freunde gar,
die ihm Zuwendung, Liebe geben
die vorher nie er wurd' gewahr.
Das andre Ich, das ewig währte,
das immer lebt auch wenn es stirbt
es zeigt ihm, seine Weggefährten
und das die Seele nie verdirbt.
Es hat Kontakt mit neuen Lieben
sie waren Schwester mal, mal Kind,
die jedes Leben bei ihm blieben
und auch im Jetzt noch bei ihm sind.
Egal ob Krankheit Glück ob Not,
ganz gleich was man durchleben muss.
Es gibt ihn nicht, den ew'gen Tod
er ist auch nicht der ew'ge Schluss.
Jedwede Seele kehrt nur heim
Wenn unsre Zeit beendet ist.
Wie kann es denn auch anders sein.
Denn Gott kennt weder End' noch Frist!
© Horst Fleitmann, 2013
Ein Mensch kann in der Zeitung lesen:
das mit dem „Qualmen“ sei's gewesen.
Schon bald würd niemand mehr das Rauchen
„genießen“ dort, wo er könnt's brauchen.
In den Gerichts- und Ämtergängen
„perzt“ früher man in rauen Mengen.
Beim Skat dreschen in netter Kneipe
genoss so mancher seine Peipe.
Ja selbst die Köche in Kantinen
müssen sich's Rauchen abgewöhnen.
Nun soll, in Untergrund-Stationen,
man fremde Lungen auch noch schonen.
Ein Rauchverbot in Schützenhallen?
Das lässt der Mensch sich nicht gefallen.
Er regt sich auf, schreit wie ein Kranich,
selbst als er merkt: ich rauch' ja gar nicht.
So kommt's, dass Massenhysterie
uns alle ändert, irgendwie
und man ruft öffentlich, verwegen:
Ich bin, (egal wofür), dagegen!
© Horst Fleitmann, 2013
Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen
Ein Mann gebildet und Urteilsgenau
ein wirklicher Lebemann,
beschloss, eine alternde Ehefrau
zu beschreiben, so wie er´s kann:
Seine Eva zum Beispiel, die war es wohl wert,
er beschrieb sie mit allem, was dazu gehört.
die Figur, die Haut, ihr Haar, der Geruch,
die Augen, die Hände, die Beine,
den Po, den Busen, den Mund und die Lust,
richtig Fehler hatte sie keine..
Ganz wichtig erschien ihm nicht minder:
ihr Lachen, ihr Weinen, der Sinn für Humor
ihre Liebe, die Arbeit, die Kinder.
Unzählige Seiten verfasst er im Nu,
doch das Ende lag weit in der Ferne;
denn schließlich gehörte auch er noch dazu,
der all dies beschrieb, ihr Elternhaus, und das Seine,
das Land, die Welt, Du und ich, ihr Beruf
und Gott der dies alles erschuf ...
Am Schluß erkannte der Lebemann,
das niemals die Frau er ergründen kann.
Fortan ließ er es bleiben,
den Versuch seine Frau zu beschreiben.
Er bezeugt seinen Freunden hingegen
ohne Frau wär´ das Leben kein Leben.
© Horst Fleitmann, 2013
Inspiriert durch Michael Endes: Der wirkliche Apfel
Ein Mensch, der sich gern selbst erhebt,
so über allen Dingen schwebt,
verliert zum Boden den Kontakt.
Kein Wunder, dass der überschnappt.
© Horst Fleitmann, 2016
Ein Mensch macht öfters Arztbesuche,
auf das man ihn dort untersuche.
Der Doktor tat dies äußerst gründlich
und wurde bei dem Menschen fündig.
Er möge vor dem Schlafengehen
dem Gang zum Kühlschrank widerstehen.
Und ab sofort vorm Mittagessen
den Schluck Warmwasser nicht vergessen.
Er rät dem Menschen für Daheim
statt des Kaffee´s zum Haferschleim,
damit der Blutdruck nicht so steige,
da er zu schwachem Herzen neige.
Den Kuchen dann an Nachmittagen,
soll sich der Mensch auch noch versagen.
Den weißen und den roten Wein.
rät ihm der Arzt, lass besser sein.
Dies zu befolgen wäre Mord!
Daher beschloss der Mensch sofort,
wie er´s schon oft gemacht im Leben:
es nicht mehr so genau zu nehmen.
Für Arztbesuche, grad´ wie heut´
hat der Mensch vorerst keine Zeit.
© Horst Fleitmann, 2014
Ein Mensch der sagt, dass mit Vergnügen,
er Weiber liebt in vollen Zügen,
der spinnt. Ich bin mal mitgefahren.
Dort würde niemand sich das wagen.
Auch dass des morgens viel Verkehr
auf Autobahnen möglich wär,
ach Leute, glaubt das besser nicht,
weil's a) gefährlich, b) Gerücht.
Zum Bus-Verkehr führ ich noch an,
auch daran ist so gar nichts dran
Mal hier und da ein zarter Kuss,
wird's mehr, macht doch der Fahrer Stuss.
Einzig, wo es wohl möglich wär,
beim ganz privaten Luftverkehr.
Nur wenige die so gern reisten
konnten sich Luftverkehre leisten.
Ich selbst verkehre gern zu Haus
Da ist's nie voll, gibt's keine Staus.
Auch hier kommt an, wer langsam fährt.
Wer schnell zum Ziel kommt.... macht's verkehrt!
© Horst Fleitmann, 2014
Ein Mensch fühlt montags beim Erwachen:
der Magen wird wohl Ärger machen.
Selbst unter'm Scheitel, welch ein Schreck,
geht dieser Kopfschmerz nicht mehr weg.
Der Gaumen klebt, die Nase juckt,
ja selbst der Darm, er zwickt und muckt.
Die Nerven liegen zudem blank.
Kurzum Der Mensch fühlt sich sehr krank.
Der Gang zum Arzt bleibt jetzt nicht aus.
Fünf Tage bleibt der Mensch zu Haus.
Viel Schlaf, das könnte grad so passen.
Ein Hoch den deutschen Krankenkassen.
Am Freitag wirkt der Mensch gesund,
nichts zwickt und klebt in Kopf und Mund.
Magen und Darm sind generiert,
auch Fuß und Hand gut manikürt.
So geht es dann ins Wochenende.
Das Kranksein hat ein jähes ein Ende.
Bis dann der Sonntagabend naht
und dieser Schmerz nun wieder plagt.
Am Montag reichlich in der Früh
zwickts hier und dort, man glaubt's nicht wie.
Der Mensch ist wieder mal soweit,
der Arzt steht für den Check bereit.
Der meint, dass man's nicht ändern kann.
es wird schon aufhör'n irgendwann.
Bis Freitag schreib ich Sie noch krank.
Die Kasse zahlt's ja, Gott sei Dank.
© Horst Fleitmann
Aus der Sammlung Der kranke Mensch
Ein Mensch genoss in seinem Leben
besonders gern den Saft der Reben,
bis ein Glas Wein, genau das Letzte
dem Dasein einen Schlusspunkt setzte.
Der Mensch starb früh und äußerst dicklich,
was für Bestatter nicht sehr schicklich.
Wie sollte bei der Körperfülle
begraben man die fette Hülle?
Verbrennen kam hier nicht infrage,
zu klein war'n Ofen sowie Trage.
Auch Särge zeigten sich zu schmal
die knappe Auswahl wurd' zur Qual.
Nach reiflich kluger Überlegung,
kam in´s Problem dann doch Bewegung.
Sechs Fuß im Erdreich (sarglos) tief
legte den Leichnam man (und schief),
der dann mit Lehm und etwas Sand
bedeckt, die letzte Ruhe fand.
Der Mensch liegt nun, nachdem er starb,
äußerst bequem im Doppelgrab.
© Horst Fleitmann, 2014
Aus der Sammlung Heiteres vom Menschen
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